Devising Performance

von Anne Hartmann

Was bedeutet es, Devising Performance als eine künstlerische und demokratische Arbeitsweise in institutionellen Kontexten und in der Auseinandersetzung mit Hierarchien zu realisieren?

Wie realisiert sie sich insbesondere in pädagogischen Institutionen wie der Schule?

Und welche An- und Herausforderungen stellt diese Arbeitsweise dabei an die künstlerisch-pädagogischen Akteur*innen (Lehrer*innen, Künstler*innen etc.)?

Devising Performance oder Devised Theatre (Theater herstellen / ersinnen) beschreibt eine experimentelle, gruppen- und prozessorientierte künstlerische und demokratisch veranlagte Arbeitsweise, die sich vornehmlich in den 1960er- und 1970er-Jahren in der freien Theaterszene in den USA und Großbritannien entwickelt hat.

Die politischen und gesellschaftlichen Umbrüche sowie die politischen Protestbewegungen insbesondere in der Auseinandersetzung mit den Folgen des Zweiten Weltkrieges, der Bürgerrechtsbewegung in den USA und dem internationalen Widerstand gegen den Vietnamkrieg verlangten auch im Theater nach neuen Arbeitsstrukturen im Sinne einer »participatory democracy« (Heddon / Milling 2006: 95). Diese aktive Mit- und Selbstbestimmung in einer sich entwickelnden Demokratisierung und Infragestellung von Hierarchien im gemeinsamen künstlerischen Arbeiten realisierte sich vor allem außerhalb der klassischen Theaterhäuser und jenseits von institutionellen Strukturen.